16.09.2017

Viel Aufwand, zu wenig Ertrag

Es gibt Tage, die verlaufen etwas anders, als man zuvor gedacht hatte. Und da spielt dann ein Fußballergebnis sogar eine etwas untergeordnetere Rolle.

Samstag, 10:30 Uhr. Unsere Blau-Weißen sind zu Gast bei der Spielgemeinschaft Felgentreu / Ruhlsdorf / Woltersdorf. Dass es eine schwere Partie werden würde, war vor Anpfiff klar. Und nach Anpfiff dann noch klarer. Bereits nach einer Minute stand es 1:0 für die Gastgeber, weil alles Predigen vor dem Spiel nichts half: erstmal defensiv anständig stehen, in die Partie finden. Stattdessen werden wir schnell überlaufen und kassieren ein Tor, das uns wieder einmal kurz nach Spielbeginn in Rückstand bringt– Kräfteverschleiß vorprogrammiert. Trotzdem fingen sich unsere Jungs recht schnell und gestalteten die Partie bereits nach wenigen Augenblicken ausgeglichen und steigerten sich von Minute zu Minute. Es entwickelte sich eine spielerisch drückende Überlegenheit, aus der wir jedoch ewig kein Kapital schlagen konnten. Erst in Minute 21 bugsierte Maxim die Pille über die Linie, 4 Minuten später legte Vincent per Flachschuss zum hochverdienten 1:2 nach. Weitere Hochkaräter im 30-Sekunden-Takt, aber wenn es vernagelte Tore gibt – in Felgentreu stehen zwei davon! Solche mit dicken Pfosten, die wir nur zu gern mehrfach trafen …

Auch in Halbzeit 2 machten unsere Jungs genau da weiter, wo sie in Durchgang 1 aufgehört hatten: gutes Kombinationsspiel, Chancen zuhauf – aber das nächste Tor schoss der Gegner. Unsere Abwehr war komplett bis zur Mittellinie aufgerückt und hatte einen auf Konter lauernden Spieler der Gastgeber schlicht übersehen. Dieser konnte allein aufs Tor zulaufen und ließ Fynn keine Chance. Ein Fehler, der so nicht passieren darf, der mehr als ärgerlich ist und anzusprechen sein wird.

Zwei Minuten später ein neunmeterwürdiges Foul an Jonah, der liegen blieb und verletzt ausgewechselt werden musste. Doch kein Pfiff. Weder Neunmeter für uns, noch ein Abpfeifen des Spiels zugunsten einer Behandlung des Spielers. Es mag ja regelkonform sein, das Spiel weiter laufen zu lassen (abgesehen von der Tatsache, dass es zuvor Strafstoß hätte geben müssen). Unsere Jungs waren in diesem Augenblick wie in kurzer Schockstarre, ließen sich erneut überlaufen, Fynn ebenfalls im Tiefschlaf, und es steht aus heiterem Himmel 3:2 gegen uns.

Dass man als Trainer dann den Schiedsrichter zu einer so außergewöhnlichen Leistung „beglückwünscht“, kann schon mal eine Ermahnung nach sich ziehen. Gerechtfertigt. Doch in diesem Fall gab es die „Rote Karte“ und, nicht zum ersten Mal in diesem Spiel, ein bisschen Fäkalsprache vom Schiedsrichter mit auf den Weg, was ein Fall für den Landesverband werden wird. Irgendwann ist Schluss mit lustig. Es gibt Menschen, die haben beim Kinderfußball schlichtweg nichts verloren. Punkt.

Dass Vincent in der Schlussminute noch den Ausgleich erzielen konnte und Maxim danach sogar noch eine Großchance vergab, ließ den Vormittag zumindest sportlich etwas versöhnlicher ausklingen. Die Jungs haben es, insbesondere in Durchgang 1, versäumt, frühzeitig den Sack zuzumachen. Das wurde bitter bestraft, und so bleibt die Erkenntnis, dass es in dieser Staffel ganz, ganz schwer werden wird, oben mitzuhalten. Dazu ist eine deutlich bessere Chancenverwertung nötig, und auch im konditionellen Bereich werden einige Jungs in den nächsten Wochen viel Arbeit haben, wollen sie sich sportlich in der Rückrunde mit den besten Teams des Kreises messen.

Es spielten:

1 Fynn (TW), 2 Mattis, 3 Kevin, 4 Florian, 5 Manuel, 7 Linus (n.e.), 8 Jonah, 10 Lennart, 11 Maxim (1), 12 Vincent (2)

S.Krüger
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