27.02.2016

Auftakt vergeigt

Rückrundenauftakt, Kreisliga. Es hätte alles so schön sein können. Das Schicksal wollte es so, dass wir gleich unser erstes Spiel bei unseren Nachbarn in Blankenfelde absolvieren durften. Dass der BSC Preußen als klarer Favorit in die Partie gehen würde, das war allen klar. Die Niederlage, die wir dort einfuhren, war an sich kein Beinbruch und auch irgendwie erwartet, wenn auch nicht erhofft worden. Dass wir uns aber derart schlecht präsentieren würden – damit war nicht zu rechnen.
Was soll man zu dem Spiel sagen? Dass das erste Gegentor irregulär war, weil der Ball mehr als deutlich im Seitenaus war, bevor der Gegenspieler in aller Seelenruhe Richtung kurzer Pfosten spazieren durfte? Dass es kurz nach der Halbzeitpause nur 2:1 stand und wir durchaus hätten „aufdrehen“ können? Dass unser letzter Mann noch mit den Nachwirkungen einer Bänderverletzung zu kämpfen hatte und unser eigentlicher Mittelstürmer einen Tag vor dem Spiel mit einer Rückenverletzung die Segel streichen musste? Dass der Gegner an diesem Tag einfach mal eine Klasse besser war als wir? Alles richtig. Und trotzdem erklärt es nicht diese Mannschaftsleistung, die wir in dieser Form das letzte Mal vor knapp einem Jahr gesehen hatten. Es war schlicht und ergreifend eine Katastrophe.
Dass wir offensiv keine Meister im Chancen-Kreieren sind, ist nichts Neues. Aber unser Steckenpferd in der Hinrunde war unsere bärenstarke Defensive, die es fertig brachte, in acht Spielen ganze fünf Gegentore zuzulassen. Und nun waren es in einem Spiel schon sechs. Fünf davon regulär und verdient. Apropos fünf: ganze fünf Minuten spielten die Blau-Weißen erträglichen Fußball, der auch prompt mit einem Tor (Kevin) belohnt wurde. Die restlichen 45 Minuten liefen wir dem Ball hinterher, und dies teilweise vogelwild.
Es gab klare Zuordnungen, von denen so gut wie keine eingehalten wurde, höchstens mal sporadisch. Laufbereitschaft war praktisch nicht vorhanden, der Gegner war immer schneller, konsequenter, durchsetzungsstärker – der Gegner war schlichtweg besser. Eine Niederlage beim Nachbarn ist immer ärgerlich, aber kein Beinbruch, vergleicht man die Möglichkeiten. Selbst an einem sehr guten Tag wäre ein Unentschieden das höchste der Gefühle gewesen, davon waren wir am Samstag jedoch meilenweit entfernt. Ein derartiger Auftritt schmerzt, weil es einem vorkam, als hätten die Jungs in der Winterpause alles verlernt, was wir uns mühsam erarbeitet hatten. Aber wer weiß, wozu diese Niederlage gut ist. Zumindest ist das Nachbarschaftsduell aus den Köpfen, am kommenden Samstag wartet bereits der nächste Kracher auf uns: das Achtelfinale im Pokal. Bis dahin wartet noch ein hartes Stück Arbeit …

S.Krüger
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